Montag, 29. September 2008

Kommentar zur Umfrage: Wie Glücklich sind Sie momentan?

Hier ist ein bisschen Hintergrundmaterial zu unserer Umfrage zu Beginn des Seminarkurses. Kollege Fauser hat ja schon daruf hingewiesen, dass wir innerhalb der Wertes für Deutschland liegen. Abe was wird da eigentlich gemessen? Und wie gültig sind die Aussagen? Dazu Manfred Spitzer:
Was aber genau ist Glück eigentlich? Wie kommt es, dass manche Menschen glücklicher zu sein scheinen als andere? Ist Glück genetisch verankert, kann man es kaufen oder – neuerdings – auf Rezept bekommen? Ist Glück so wie Schönheit: Man sieht sie sofort, kann aber nicht sagen, was es ist? Oder ist Glück wie Sport und Musik: Auf das Tun kommt es an, darüber reden bringt gar nichts? Oder verhält es sich mit dem Glück gar wie mit der Stille, die verschwindet, sobald man über sie redet? Die Frage nach dem Glück seht nicht nur den Einzelnen an, sondern auch die Gesellschaft: Wenn jeder Mensch nac 'em grö tmöglichen Glück für sich selbst stre , dann geht es in einer Gemeinschaft um das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl von Menschen, d.h. um die Maximierung des kollektiven Glücks. Diese Idee (bekannt als Utilitarismus) wurde besonders durch den schüchternen und zugleich etwas skurrilen Engländer Jeremy Bentham bekannt, blieb aber nicht ohne Kritik. So kommentierte Nietzsche (1888, S. 61): »Der Mensch strebt nicht nach Glück; nur der Engländer tut das.« Vielleicht kann so etwas nur ein Deutscher sagen! In jedem Fall zeigt es, dass die Idee des Utilitarismus keineswegs unumstritten ist. Religionen beanspruchen ein anderes Glück, dogmatische Ideologen auch. Sie missverstehen den Utilitarismus gerne als Lizenz zum grenzenlosen Egoismus. Aber es ging Bentham nicht um das größtmögliche Glück des Einzelnen, sondern von allen, wobei jeder Mensch als Summand des kollektiven zu maximierenden Glücks gleich viel zählt. Damit waren diese Gedanken in Maße egalitär und gerade nicht individualistisch: Es ging Bentham um nichts Geringeres als um das Wohlbefinden aller Menschen." (Spitzer, M. 2008, Glück im Kopf, in: Glück - Welches Glück, hrsg. v. Hentschel, B./ Staupe, G., München 45f. ). Und ist das Ergebnis im Vergleich zu anderen Ländern. Dassdie Schweizer ganz oben stehen, hat für Spitzer natürlich mit der Schokolade zu tun. Dies könne die Neurowissenschaft durch die bildgebenden Daten unertmauern. [Vgl. ebd. 48; vgl. Spitzer, 2001 - Literatur beim Verfasser).

2 Kommentare:

Linda hat gesagt…

Interessant fände ich nun, zu wissen warum bzw auf Grund von was, die Menschen in den jeweiligen Ländern glücklich sind.
Gibt es dazu nicht auch eine Umfrage ?

B. Fauser - C. Grießhaber hat gesagt…

Na ja, das wär halt auch ne Aufgabe. Finden Sie's raus. Bestimmt gibt es was unter www.gluecksarchiv.de.